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Zivildienst vor dem Aus?

03.11.2009 17:55

Wohlfahrtsverbände schlagen Alarm

Die Zukunft des Zivildienstes steht auf wackeligen Beinen: Wenn er von neun auf sechs Monate verkürzt wird, lohnt sich das für viele soziale Einrichtungen nicht mehr.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat bereits einen Ausstieg aus dem Zivildienst in den Raum gestellt. Mit einer Einsatzzeit von nur sechs Monaten sei er "nicht mehr machbar", sagt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands. Beim Rettungswesen betrage allein die Ausbildungszeit der jungen Männer drei Monate. Und auch im pflegerischen Bereich oder im Bereich Kindertagesstätten sei es niemanden zumutbar, "dass alle sechs Monate die Bezugsperson wechsele." Ulrich nennt die Verkürzung des Zivildienstes auf sechs Monate "den Anfang vom Ende des Zivildienstes".

Die Lage in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

In Baden-Württemberg leisten im Moment 900 Zivis ihren Ersatzdienst beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) – in Rheinland-Pfalz sind es 750. Die meisten von ihnen in den Bereichen Rettung, Pflege und Betreuung. Die Sozialstation in Offenburg steht stellvertretend für die Einrichtungen des DRK. Dort arbeiten im Moment 35 Pflegekräfte. Sie werden von sechs Zivildienstleistenden unterstützt.

Auf ihre Zivis möchte Karin Killian, Leiterin der DRK-Sozialstation Offenburg nicht verzichten. Doch sollte der Zivildienst tatsächlich in Zukunft nur noch sechs Monate dauern, muss sie nach anderen Möglichkeiten suchen: "Das Freiwillige Soziale Jahr ist dann die bessere Alternative für mich. Da gibt es in letzter Zeit immer mehr junge Menschen, die sich gerade nach dem Abitur an die Verbände wenden. Sie wollen ein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten und so ihre soziale Kompetenz stärken."

Das Freiwillige Soziale Jahr wäre eine Lösung

Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert von der Bundesregierung, das Freiwillige Soziale Jahr zu stärken und Anreize zu schaffen, dass die jungen Männer den Zivildienst freiwillig verlängern.


 


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